Was heißt es für Menschen, wenn sie eine Corona-Infektion zwar überstanden haben und offiziell als genesen gelten, doch noch lange nicht gesund sind? Einige Betroffene leiden noch Wochen oder Monate an den Folgen der Infektion.
Durchblutungsstörungen
„Eine weitere Folge sind Durchblutungsstörungen an den Armen und Beinen“, so der Arzt. Diese entstehen während der intensivmedizinischen Behandlung, bei der es durch Sars-CoV-2 zu Mikrozirkulationsstörungen, also Durchblutungsstörungen in den kleinen Arterien, kommen kann.“
Welche schwerwiegende Auswirkung die schlechte Durchblutung haben kann, hat Prof. Dr. Wolfgang Galetke bereits im eigenen Haus erlebt: So wurden in Hagen-Ambrock bereits zwei Patienten behandelt, denen nach überstandener Covid-19-Erkrankung Finger beziehungsweise Zehen amputiert werden mussten.
Chronische Müdigkeit
„Fatigue“ ist die medizinische Bezeichnung für die chronische Müdigkeit. Sie ist bereits von anderen Erkrankungen bekannt, die mit einer längeren intensivmedizinischen Behandlung einhergingen. Fatigue kann in manchen Fällen auch eine Begleiterscheinung bei chronischen Erkrankungen, wie Krebs, Rheuma und Aids sein oder in Folge einer Chemotherapie auftreten.
„Betroffene klagen über Antriebslosigkeit, Schlafstörungen, fehlende körperliche und geistige Leistungsfähigkeit sowie einen verschobenen Tag-Nacht-Rhythmus“, so Prof. Galetke.
Vermutet wird, dass nicht das Virus selbst zum Fatigue-Syndrom führt, sondern eine vom Virus hervorgerufene Entzündungsreaktion. Dabei kommt es zu einer Ausschüttung von Entzündungsstoffen im Körper, die länger anhaltende entzündliche Veränderungen in praktisch allen Organen hervorrufen können. Obwohl der Mensch schon gesund ist, scheint im Körper immer noch eine Entzündung zu schwelen.
Bislang ist das Erschöpfungssyndrom noch wenig erforscht, sodass Ärzte nicht genau wissen, was im Körper passiert und welche Rolle Covid-19 spielt.
Quelle: www.helios-gesundheit.de